Corona-Krise – was mich schmerzt!

Liebe Dermatolan-PartnerInnen und KundInnen,

die politischen Beschränkungen des alltäglichen Lebens beeinträchtigen natürlich uns alle. Sollten Sie selbstständig sein, hier ein wichtiger Hinweis:

Verordnete Schließungen könnten (nach unserem Wissen) einen Anspruch auf Entschädigung für Verdienstausfall nach dem Seuchenschutzgesetz bedeuten. Um später evtl. Hilfestellungen des Staates beantragen zu können, sollten Sie Buch führen über die Absagen Ihrer Kunden. Dazu sollten Sie folgende Informationen zu sammeln (später ist es oft nicht mehr möglich, diese Daten aus dem Gedächtnis aufzuschreiben):

  1. Name der Kundin (hier sollten Sie aus Datenschutzgründen erstmal nur den Namen aufschreiben, nicht die Adresse und die Telefonnummer oder andere persönliche Daten)
  2. Datum der geplanten und abgesagten Behandlung (also Tag, Monat, Jahr und Uhrzeit)
  3. Grund der Absage (also Angst vor Ansteckung, Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe, aber auch Gründe außerhalb der Coronapandemie)
  4. Dauer der geplanten und abgesagten Behandlung in Minuten
  5. Inhalt der geplanten und abgesagten Behandlung (also Entwachsen, Gesichtsbehandlung, etc..)
  6. Preis der geplanten und abgesagten Behandlung

Anhand dieser Daten können Sie später Ihren Verdienstausfall nachweisen. Falls die staatlichen Stellen Stichproben zur Kontrolle vornehmen möchten, können Sie dann die entsprechenden Kunden anrufen und Erlaubnis zur Weitergabe der genaueren persönlichen Daten bitten oder ein Kontakttelefon der staatlichen Stelle weiterreichen und um Bestätigung Ihrer Angaben bitten.

Und noch ein persönlicher Hinweis:

Wenn schon einschneidende Maßnahmen angeordnet werden, sollten wir diese sehr ernst und diszipliniert umsetzen. Ansonsten ist eine stufenweise Verschärfung unumgänglich bis hin zur Ausgangssperre und einem elenden Hinausziehen des Krisenmodus. Unabhängig davon, wie wir persönlich die Maßnahmen beurteilen.

Ich finde das Verhalten vieler vor allem erwachsener Menschen beschämend, nicht nur die Hamsterkäufe, auch das Verbreiten von „Paniknachrichten“, das tägliche Verbreiten von steigenden Infektionszahlen und insgesamt das Weiden an Katastrophenmeldungen. Natürlich ist das Coronavirus in der Gesellschaft verbreitet, viel mehr und unabhängig von den täglichen Fallzahlen. Wie naiv kann man sein, dass man glaubt, den tatsächlich ersten Infizierten in China entdeckt zu haben? Ganz sicher war zu dem Zeitpunkt das Virus bereits unterwegs. Das Gleiche gilt für alle anderen Staaten. Um so mehr wir testen, desto mehr Infizierte fallen auf, das ist doch aber absolut kein Bild der tatsächlichen Situation, die uns sicherlich eine Zeit voraus ist. Viele von uns werden eine Coronainfektion schon hinter sich haben, ohne dass wir es wissen. Das soll natürlich kein Grund zur Gleichgültigkeit sein. Es ist aber nun wirklich genug berichtet worden, wir alle kennen ausreichend Fakten und wissen, dass es aus vielen Gründen sinnvoll ist, die Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten.

Typisch ist für uns die Phönix-Sendung vom 17.3.2020. Dort rief Frau Prof. Karin Mölling vom Max-Planck-Institut zu einer realistischen und nicht panikbedingten Einschätzung auf. Frau Mölling ist eine unserer „Wissenschaftsheldinnen“ aus der AIDS-Virologie, sie hat unvergleichliche Erfahrungen in Forschung und Industrie (googeln Sie mal ihren Namen und Sie werden staunen). Es hat unsich sehr ärgerlich gemacht, dass ihre Argumente vor allem von der anwesenden Journalistin überhaupt nicht aufgegriffen und beachten wurden. Alles, was nicht  zur Katastrophenmeldung taugt, wird negiert oder sogar als „Beschwichtigung“ abgetan.

Außerdem: Denken wir alle daran, welchen Eindruck und welches erzieherische Vorbild wir für die Kinder und Jugendlichen nach der Krise hinterlassen. Vorsicht, Rücksichtnahme und gegenseitiges Helfen sind angebracht, nicht Angstverbreitung und egoistisches Anlegen von Panikvorräten. Das ist erbärmlich. Wie sollen Kinder und Jugendliche mit den nächsten sicherlich kommenden Krisen umgehen, wenn wir als gesellschaftliche Vorbilder völlig versagen?

Viele Grüße, Antje & Prof. Michael Schmidt